Mittwoch, 26. September 2012

Das Piano und die Babys

Happy Birthday, liebste Schätze - heute seit ihr zwei Wochen alt. Und ihr habt euch schon so verändert. Ich bin froh, dass euer Papa und ich immer die Kamera parat haben und euch und eure Entwicklung jeden Tag auf Foto oder Video festhalten.

Mit was ihr uns beeindruckt:

Ihr beide fokussiert uns mit euren einmalig hübschen und fesselnden Augen. Immer, wenn ihr unsere Stimmen hört, wenn wir euch mal wieder von der verrückten Welt erzählen, schaut ihr uns an, als gäbe es nichts anderes. Ihr schaut uns in die Augen oder auf unsere Münder und macht uns damit so stolz.

Cara, mein Herz, du magst es die Fernbedienung anzusehen und mit deinen dunklen Augen zu verfolgen

Neo, mein Löwe, du horchst sofort auf, wenn wir die Rassel erklingen lassen

Ihr greift unsere Hände und macht unsere Albernheiten mit einer Gelassenheit mit, die erstaunlich ist. Ich glaube, ihr seit die entspanntesten Babys der Welt. Selbst jetzt, bei eurem ersten, kleinen Schub, schreit ihr zwar mehr, aber bei weitem nicht viel. Und in Mamas und Papas Armen ist die Welt auch schon schnell wieder in Ordnung.

Und ihr lächelt! Wenn wir über eure Gesichter streicheln, dann schenkt ihr uns ein süßes Lächeln - ob nun bewusst oder unbewusst, es ist traumhaft schön.

Wir lieben euch von ganzem Herzen.

Gerade spiele ich Euch Pianomusik vor - und ihr genießt es. Gerade jetze passiert so viel in euren kleinen Körpern, da ist es an uns, euch so gut es geht positiv zu fordern. Musik, Beschäftigung und viel Zuneigung stehen für uns da an erster Stelle.

Wir beschützen Euch. Bei uns seit ihr sicher.





Mittwoch, 19. September 2012

Nur noch sieben Tage ... und da warnt keiner per Telefon.

Die Natur ist faszinierend. Man spricht von Naturschauspielen, wenn Wasserfälle riesige Areale dominieren, wenn sich Korallen über Kilometer erstrecken und Lebensräume für tausende bieten. Wenn Vulkane ausbrechen, wenn Fischschwärme unsere Synchronschwimmer zu doofgrinsenden Amateuren degradieren, Wüsten durch einen einzigen Regen wieder aufblühen und Nordlichter bunte Farben an den Himmel zeichnen - ganz ohne Drogen.

Als Ausbaustufe von Naturschauspielen, sind Kinder für uns Wunder. Da kann man jeden fragen. Außer vielleicht grummelige Kinderhasser, die in Gegenwart von Kindern aber plötzlich doch ungewöhnlich weichgekocht reagieren. Ein Kindchenschema-verursachtes Trugbild, das uns dazu bringt, auch das schlimmste mit ihnen nicht zur Katastrophe oder Folter zu erklären, sondern nur als unangenehme Nebenerscheinung runterzureden.

Warum sagt einem eigentlich niemand, wie sehr Kinder stinken? Nach sechstägigem Aufenthalt im Krankenhaus, pünktlich nach aufgebauter Liebe und Zuneigung, fingen die beiden an, dermaßen zu stinken, als wollten sie sagen "eure Tapete gefällt uns nicht, die lösen wir besser mal ab". In Büchern liest man über "leicht säuerlichen" Geruch, wenn keine Fläschchennahrung im Spiel ist. Sonst ist es ein "bisschen" schlimmer.

Eines Nachts beim Wickeln stank mein Sohn dermaßen aus der Buchse, dass mir die Galle schon ans Eingangstor klopfte. Ich liebe ihn wie auch meine Tochter, aber erzählt mir nicht, dass Säuglinge nur süß sind. Das sind Worte, die nur von einem Gehirn gebildet werden können, das die Strapazen bereits hinter sich und rückwirkend zum Guten modifiziert hat. Ich halte hiermit für alle werden Eltern, die die es vergessen haben und jedem Interessenten fest: Kinder-Kot bringt Atemnot.

Und schießen können sie damit auch, aber das lassen wir besser unausgeschmückt.





Sonntag, 16. September 2012

Und auf einmal sind vier zu Viert




12. September 2012

Neo Bo und Cara Juno 




Unsere ZwillingsSchätze sind da!


Und ja. AUFREGEND. Ich weiß auch gar nicht wo ich anfangen soll. Vielleicht am besten mit Bildern. 



Direkt nach dem Kaiserschnitt




CARA JUNO
2730g
51cm
16.27 geboren




NEO BO
2580g
49cm
16.26 geboren






 

Der stolze Papa




Ohmann. Es ist einfach alles so fantastisch gerade! Micha ist den ganzen Tag bis nachts bei mir, im Krakenhaus und ständig müssen wir heulen, weil die beiden uns so stolz machen. 

Vielleicht erzähl ich am besten mal alles von vorne.
Am 12.09.2012 sind wir um 11.00 Uhr ins Krankenhaus, da ich um 13.00Uhr Uhr den Termin zum Kaiserschnitt haben sollte. Leider hat sich dann alles verzögert, weil es drei Notfälle gab - an diesem Tag gab es insgesamt drei Zwillingsgeburten! Um 16.00 Uhr kam ich dann (halb verhungert) in den OP und habe die Spinalanästhesie bekommen - ich hatte ja höllische Angst davor, aber die war NULL schlimm! Ich hab nichts gemerkt. Nur das meine Beine dann taub wurden natürlich. Ab da wurde es dann auch schlimm. Als sie mich hinlegten, wurde mir sofort übel und meine Luft war weg. Und dann ging auch alles auf einmal ganz schnell - viel zu schnell. Alles passierte zur gleichen Zeit. Ich habe ein Beruhigungsmittel bekommen, was mir schlimm zu Kopf gestiegen ist und alle verschlimmert hat, der Raum und die Leute um mich wurden ganz surreal, ich kam mir vor wie nicht anwesend. Rechts am Arm hatte ich eine Manschette, die alle Minute meinen Blutdruck gemessen hat, die war so eng, dass ich immer noch Striemen davon habe, links hing ich am Tropf, weil mein Kreislauf völlig unten war. Irgendwann kam auf einmal Micha. dann war da die Plane vor meiner Nase und alles fing an zu wackeln, offensichtlich waren die da unten schon voll am werkeln. Mir wurde kotzübel und ich musste mich übergeben - extrem scheiße im liegen. 
Ich hatte Angst. Es passierte so viel auf einmal was ich nicht kannte und so schnell, dass ich nichts verarbeiten konnte. Micha war mein einziger Fixpunkt und er hat mich wahnsinnig beruhigen können. Er hat die ganze Zeit mit mir geredet und mich beruhigt. Und alle meine Fragen an den Narkosearzt weitergegeben. 
Im Nachhinein hat er mir erzählt, dass er die Schatten der Ärzte durch den Vorhang sehen konnte und es einfach extrem krass aussah was die da gemacht haben. Die sind wohl richtig auf meinen Brustkorb gesprungen und das ziemlich oft. Und er musste eben die ganz Zeit so tun als wäre alles super, er hat seinen Job wie immer fantastisch gemacht. - was wäre ich nur ohne diesen Mann.  

Ja, nach zwei Minuten oder so hieß es auf einmal: das Erste ist da. Wenig später zeigte man uns ganz kurz "das Zweite" - ein nilpferdfarbenes, verschmiertes, runzeligen Menschlein. Ich hab nichts begriffen. 
Dann lag ich da, Micha hielt meine Hand und ich wurde zugenäht. Ich weiß nicht mehr was wir geredet haben, aber nach ca. einer halben Stunde war alles vorbei. Ach, während des Nähens hat man uns die Babys in den OP geholt, Micha hat eines auf den Arm bekommen und mir wurde eins auf den Brustkorb gelegt - aber das war mir zu viel und der Narkosearzt hat mir das Kleine wieder abgenommen. Ich konnte das einfach nicht verarbeiten. Er hat dann meine Mutter angerufen, die in dem Krankenhaus arbeitet und sie ist runtergekommen und hat einen ihrer Enkel in die Arme bekommen - das hat mich sehr glücklich gemacht und beruhigt, weil ich wusste, wie viel ihr das bedeutet. 

Irgendwann war es endlich vorbei. Die Plane wurde gelichtet und ich konnte meine Beine sehen - aber nicht fühlen, was so ein unbeschreibbar seltsames und beunruhigendes gefühl war. Ich wurde auf ein Bett verlagert und in unser Wartezimmer geschoben, wo Micha und Mama mit unseren Babys warteten. 
Ab da, war alles toll. Ich musste noch ein bisschen weinen, weil ich den Schock vom Kaiserschnitt erstmal verarbeiten musste aber bekam dann meine Tochter auf die Brust gelegt und war nur noch fasziniert, wie perfekt sie war, und wie perfekt mein Sohn war. (Und sie sind es immer noch 

Bald wurden wir in einen freien Kreißsaal geschoben und da wurden die Kleinen nochmal untersucht, gewogen und betüddelt. Michas Eltern kamen kurze Zeit später dann auch auf einmal - völlig überraschend, aber es war vollkommen in Ordnung. Ich musste ständig kotzen noch von der Narkose und mein Gesichtt hat auch gejuckt wie verrückt (Nebenwirkung), aber im großen und ganzen war alles gut. 
Im Kreißsaal mussten wir lange auf ein Zimmer warten, aber irgendwann hab ich ein Zimmer bekommen und Micha und ich konnten unsere gerade entstandene, kleine Familie genießen. 

Inzwischen bin ich den 6sten Tag in der Klinik und heute geht es mir richtig gut. Die Nächte hier sind verdammt anstrengend, weil Micha leider nicht bei mir sein kann, aber heute Nacht haben die Schwestern die Babys zu sich genommen und sich gekümmert, so konnte ich ganze vier Stunden am Stück schlafen - das habe ich in der ganzen SS nicht mal gehabt, also richtiger Luxus. Jetzt sind die Kleinen wieder bei mir - ZUM GLÜCK - ich hab sie sehr vermisst.  

Die Tage sahen bisher immer so aus, dass Micha bei mir war und wir uns an den Fütterrhythmus und an alles die Babys und ihre Pflege betreffend gewöhnen konnten. Meine Wunde wurde jeden Tag kontrolliert, die Kleinen immer schön gewogen und untersucht und die restliche Zeit haben wir einfach nur verliebt unsere Schätze angeschaut. Die Zeit vergeht hier wie im Flug. Heute ist die U2 und dann erfahren wir vielleicht, wann wir mit unseren Lieblingen nach Hause dürfen! Drückt die Daumen, dass es vielleicht schon heute ist.

Dienstag, 11. September 2012

Nestbau in den letzten Zügen

Da der Kaiserschnitt diese Woche bevorsteht, musste die Wohnung, vor allem das Kinderzimmer, nochmal  auf Fordermann gebracht und auf Fehler und Fehlendes gecheckt werden.

Meine Eltern kamen, Mama putze fleißig wie immer die komplette Wohnung, mein Vater schraubte fehlende Regale, Lampen, Bilder und Leisten an, mein Männe half und hing die frisch gewaschenen Massen an Babykleidung auf.
ein paar Kleinigkeiten sind noch zu tun, aber im Großen und ganzen sind wir fertig.

Ich muss dringend Fotos machen und sie euch zeigen. Aber heute genieße ich den Abend mit meinem Liebsten.


Montag, 10. September 2012

Und schon ist es soweit...

... diese Woche, werden unsere Babys geholt. Ein geplanter Kaiserschnitt, aus zwei Gründen: Die Mutter kann nicht mehr und der Sohn hat den Hintern im Becken.

Ich freue mich. Ich freue mich unsagbar. Die Freude überstrahlt auch die Angst vor der Op und allem Weiteren.
Warum ich mich so freue? Zu allererst, kann ich es nicht mehr erwarten, zu sehen, wie die beiden Kleinen aussehen! Und wie sie sind und überhaupt. Ich freue mich an zweiter Stelle dann natürlich, dass die Schmerzen der Schwangerschaft endlich vorbei sind.

In den letzten Wochen ist es wirklich unerträglich geworden. Raus gehen war überhaupt nicht mehr drin, Schmerztabletten halfen kaum, ein Krankenhausaufenthalt von neun Tagen, mit Nierenstau und Legung eines Blasen-Nieren-Katheters, Verkürzung des Gebärmutterhalses, Wehenhemmer - es war eine sehr anstrengende Zeit.
Als ich endlich zu Hause war, wurden zwar die Schmerzen nicht besser, aber immerhin war ich wieder an einem Ort, der uns gehört.

Ja, und jetzt geht es bald los. Sehr bald. Und ich werde euch so schnell es geht erzählen, wie es gelaufen ist, wie es unseren Zwillingen geht, und uns und mir.